Rückblick: Political Art Days 2019

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Vom 28. bis 30. November 2019 lud der CAMBIO e.V. zum vierten Mal zu den Political Art Days. Fokus war in diesem Jahr das Thema zukunftsfähige Stadt. Dabei wurde Fragestellungen wie „Welchen Zusammenhang gibt es zwischen der Stadt und einer Lebensweise, die nachhaltige Unnachhaltigkeit etabliert?“ und „Welchen Orten, welchen Praktiken [ob nun sozialer, individueller oder ökologischer Art] möchten wir ihre Selbstverständlichkeit absprechen und umnutzen?“
In zahlreichen Programmpunkten haben wir uns, vor dem Hintergrund der weltweit stattfindenden Urbanisierungs- und Metropolisierungsprozesse, die Frage nach einer zukünftigen Stadtgestaltung gestellt und uns vorgestellt wie eine sozial-ökologisch gerechte Stadtentwicklung, auch global betrachtet, aussehen kann.
An 3 Tagen haben wir den Stadtraum um die Kunstgilde Hanse 3 am Alten Leipziger Bahnhof bespielt. 3 Tage, 7 Orte und die Zusammenarbeit mit mehr als 45 verschiedenen Künstler*innen, Kollektiven, Initiativen und Vereinen (vor allem aus dem Raum Dresden) haben 23 sehr erfolgreiche Veranstaltungen hervorgebracht. Die vielen spannenden Diskussionen, (Kurz-)Filme, eine Palette diverser Workshops und anderer Veranstaltungen haben die Gedanken in Schwung gebracht und die Teilnehmenden durch das Themengebiet „Stadt“ geführt und ihnen eine große Portion Fragen, Antworten und Mut mit auf den Weg gegeben.

Hier nun ein kleiner Einblick und Rückblick zum Programm der Political Art Days 2019 – Fokus Stadt:

Begonnen wurden die diesjährigen Political Art Days mit Winkelschleifern und Schweißgerät. Im Rahmen eines Schweißworkshops wurden Unmengen an Fahrradleichen in eine Fahrradskulptur verwandelt.
Der zweiteilige Graffiti-Workshop beschäftigte sich im ersten, theoretischen teil der Entstehung von Streetart angerissen und Graffiti als Ausdrucksform in der Stadtlandschaft. Gleichzeitig fand auf der anderen Seite der Stadt, im Kutscherhaus, eine Führung durch das nach dem Cradle-to-Cradle Prinzip sanierten Bau statt.
Mit dem Ministerium für Kontextveränderung wurde in einem NO AD-Workshop der stetige und durch allgegenwärtige Werbung beförderte Konsum hinterfragt und hinterfragt. Dabei wurden Werbebotschaften so umgetextet, dass diese auf politische, soziale oder gesellschaftliche Missstände aufmerksam machten. Gleichzeitig wurde im Club Kwang Lee der Plastikatlas 2020 vorgestellt und, der die Bedeutung und Rolle von Plastik kontrovers diskutiert.
Bevor der erste Tag der Political Art Days 2019 mit einem Atelierkonzert, Kurzfilmen und dem Dokumentarfilm „The Human Scale“ im Schotter&Gleise Kino zu Ende ging, fand im Eckladen das Ressourcen Dinner, ein gemeinsames Abendessen mit Diskussion, statt. Dort wurde ein köstliches veganes 3-Gänge-Menü gereicht, das den Fokus auf Ernährungssouveränität -„Wie isst die Stadt?“ legte. Im Zuge dessen wurden Fragen wie „Wie kann sich in der Stadt eine nachhaltige Ernährung für Alle realisieren?“ besprochen. Es wurde über die Definition und Bedeutung von „regional – saisonal“ aufgeschlüsselt, über Lebensmittelver(sch)wendung, Lebensmittelpreise und globale Lebensmittelverteilung diskutiert und zum Aufbau von Humus aufgerufen, um die Fruchtbarkeit der Böden zu verbessern. Außerdem wurde über die Gestaltung regenerativer Landwirtschaftsmodelle und den Einfluss von Subventionen im Agrarwesen gesprochen. Alles in allem ein rundum gelungenes, leckeres, fruchtbares Diskussionsforum! Realisiert wurde dies gemeinsam mit dem Ernährungsrat Dresden&Region, Karla*hof, EURYIFA und dem NAHhaft e.V..

Das Programm des nächsten Tages ließ nicht viel Zeit, um den ersten Tag in Ruhe verdauen zu können:

In dem Workshop zu feministische Raumtheorie wurde die Prägung von öffentlichem Raum diskutiert und in Zusammenhang mit der Frage auf Recht auf Stadt und feministischen Aktivismus gesetzt. Es wurden Potenziale und Chancen, Herausforderungen und Hindernisse in der Stadt erörtert und sich der komplexen Frage gestellt, wie wir als Stadtbewohner*innen Raum einnehmen und feministisch/emanzipatorisch (mit)gestalten können.
Währenddessen wurde in der Hanse 3, im Aquaponics-Workshop der Kontrast und das Zusammenspiel von Technologisierung und Natur beleuchtet. Am Abend wurde Die Ausstellung „Utopischer Umnutz“ mit einer Fishbowl-Diskussion über die Praxis politischer Kunst mit verschiedenen Künstler*innen eingeweiht. Die Ausstellung beonhaltete ein Müllfluss, den Aquaponics-Garten, ein Wunschstadtmodell namens „Utopolis“, eine selbststeuerbare, robotische Soundinstallation, eine Installation namens „die tanzende Wahrsagerin“ und vieles mehr an begeisternder Kunst aus (Plastik)Müll im verwinkelten Entdeckungskeller der Hanse 3. Nachdem drinnen gegrübelt worden war, welches politische Potential Kunst habe, wurde es draußen lauter.
BOMBER BOMBER sammelte in seiner Performance den städtischen Lärm und hat uns diesen geballt in unseren Ohren spüren lassen. Die Performance für mehr Mobilität aka. „The sound of the streets“ hat die unweigerliche Symbiose von E-Roller und Geige ersichtlich gemacht. Diesen Abend schlossen Parallelklasse ordentlich mit Mikrofon und Beats ab und im Schotter & Gleise Kino liefen wie immer Kurzfilme und die Dokumentation über„Pichação”.

Als am Samstag die Sonne mal wieder am Himmel erschien, waren an der Hanse 3 schon alle Teilnehmenden längst an den Sprühkannen. Im zweiten Teil des Graffiti-Workshops wurden großflächig viele Wände neu besprüht. Im Hintergrund liefen entspannte Platten und es gab reichlich heißen Tee und Schnitten. In der Lößnitzstraße standen zwei Leitern unter der Performancebetitelung „Über Mauern“, in dem Workshop Mapping Body Territory stand abstrakt der eigene Körper und die Verortung von Raum und Gefühlen im Vordergrund und in der Blauen Fabrik fand ein Speeddating der politischen Manier statt. In einem Vortrag teilten zwei queere Aktivist*innen aus Venezuela Erfahrungen und Widerstand gegen Rassismus und Faschismus,mit dem Publikum. Sie erzählten von ihren verschiedenen künstlerischen Aktionsformen und dessen Wahrnehmung und Reaktionen darauf, besonders im Stadtraum Dresden.
Anschließend fand das inspirierende Transition Kino statt. Der Sukuma arts e.V. hat einige Streifen aus dem Projekt „Stories of Change“ mitgebracht und Allradmartin vom Wagenplatz gab uns Einblick in die Stickerwelt Dresdens und dem Landleben. Mit voller Aufregung zeigte uns der Film von der Gruppe „Wir besetzen Dresden“ die Leerstände in Dresden und ließ uns hinterfragen, wie Wohnpolitik in Städten gestaltet werden soll.
Im Anschluss spielte uns Kapa Tult ein zackiges Konzert und LonA und FEiLE haben für die Abschlussparty eingeheizt. Wir haben den Umnutz belauscht,viel getanzt und die Veranstaltung Political Art Days 2019 – Fokus Stadt ehrenwürdig abgeschlossen.

Wir freuen uns, dass die Political Art Days auch dieses Mal wieder so erfolgreich waren und danken allen Förder*innen, Beteiligten, Künstler*innen, Kochenden, Techniker*innen und allen fleißigen helfenden Händen.
Bis zum nächsten Mal! Und Danke an Julien für das schöne Video!

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